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Wohnen wird digitaler – wie Wohnungswirtschaft und Anbieter von Smart-Living-Lösungen zusammenwachsen

11.01.22
© Claudia Carl, Design Thinking Coach, www.claudia-carl.de

Auf einem gemeinsamen Design-Thinking-Workshop haben sich Mitglieder des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. (GdW) und der Wirtschaftsinitiative Smart Living e.V. (WISL) darüber ausgetauscht, wie eine smarte Basisausstattung in Wohngebäuden gestaltet werden könnte. Ziel ist, das Wohnen digitaler und damit komfortabler, nachhaltiger und im Betrieb effizienter zu gestalten sowie die vielfältigen Chancen von Smart Living für Mensch, Umwelt und Wohnungswirtschaft zu nutzen.

Die Potenziale von Smart Living werden noch nicht ausgeschöpft

Sowohl die Wohnungswirtschaft als auch die Anbieter smarter Geräte und Dienstleistungen für Smart-Living-Anwendungen sehen in den digitalen Technologien große Chancen für den Gebäudesektor. Angesichts des Ziels, den Gebäudebestand bis spätestens 2045 CO2-neutral zu gestalten, steht die Möglichkeit im Vordergrund, durch Smart Living den Energieverbrauch von Gebäuden spürbar zu senken. Unmittelbar erlebbar werden die Vorteile von Smart Living für Verbraucherinnen und Verbraucher auch durch höheren Komfort, etwa durch die automatisierte Lüftung und Beschattung von Räumen, das automatisierte Ausschalten von Licht und Heizung beim Verlassen des Gebäudes, die erhöhte Sicherheit durch digitale Warn- und Alarmsysteme, eine Prozessoptimierung über einen digitalen Türzugang und über Verbrauchskostenabrechnungen zum Beispiel über den Smart Meter. Als ein Ergebnis könnte so eine „mitalternde Wohnung“ entstehen, die sich an sich verändernde Lebensumstände anpasst, etwa indem Laufwege vermieden und viele Hausarbeiten wie Staubsaugen oder Rasenmähen von Robotern übernommen werden.

Gebäude werden künftig über eine smarte Basisausstattung verfügen

Große Einigkeit bestand bei den Workshop-Teilnehmenden darin, dass Gebäude künftig deutlich stärker mit einer flexibel ausbaufähigen Basisausstattung ausgestattet sein werden. Wie schnell und umfangreich sich Smart Living im Gebäudesektor durchsetzen wird, hängt dabei von mehreren Faktoren ab. Während bei Neubauten Smart Living teilweise bereits heute mitgedacht wird, stellt der nachträgliche Einbau einer Smart Living Basisausstattung in Bestandsgebäuden Gebäudeeigentümer und Hersteller vor deutlich höheren technischen und finanziellen Herausforderungen. Als weitere wichtige Aspekte wurden im Workshop die Vernetzbarkeit und Interoperabilität der unterschiedlichen Geräte und Systeme und der Mangel an Fachkräften identifiziert.

Einig waren sich die Workshop-Teilnehmenden ferner, dass gerade Mieterinnen und Mieter stets die Option haben sollten, ob sie auf smarte Services zugreifen oder lieber Dinge manuell und analog erledigen möchten. Um eine breite Akzeptanz zu erreichen, sollten es die Menschen selbst in der Hand haben, in welchem Umfang sie Smart Living in den eigenen vier Wänden zulassen und nutzen. Aufgrund der hohen Zufriedenheit mit Design und Ergebnissen des Workshops besteht der gemeinsame Wunsch der Teilnehmenden, auf Basis der erzielten Ergebnisse in Follow-Up-Workshops konkretere, praktische Parameter für Hardware und Services einer smarten Basisausstattung zu erarbeiten.

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