Smart & Healthy Living: Selbstbestimmt leben im Alter oder Krankheitsfall
Der demographische Wandel schreitet voran: Laut Prognosen des Statistischen Bundesamts wird Anfang der 2030er Jahre jede zehnte Person in Deutschland mindestens 80 Jahre alt sein. Möglichst lange selbstbestimmt in der gewohnten Lebensumgebung zu wohnen ist nicht nur im Sinne älterer und kranker Menschen, sondern bietet auch ein enormes Einsparpotenzial im Pflege- und Gesundheitssystem. Im Positionspapier „Smart & Healthy Living“ zeigt die Wirtschaftsinitiative Smart Living (WISL), wie Smart-Living-Anwendungen dazu beitragen können.
Smart & Healthy Living fördert die Gesundheit, aktiviert die Selbstfürsorge, erkennt die Bedürfnisse der Nutzenden, etwa von Pflegebedürftigen, und kann dadurch die Zeit im eigenen Zuhause für ältere und kranke Menschen entscheidend verlängern. Anwendungen im Bereich Gebäudeautomatisierung ermöglichen die automatische Steuerung und Überwachung aller im Haus befindlichen Systeme von der Beleuchtung über die Heizung bis hin zur Belüftung. Unterstützung im Haushalt bieten außerdem sprachgesteuerte Anwendungen für die Regulierung von Lampen, Küchengeräten, Türen, Jalousien und weiteren Geräten.
Auch Sicherheit und körperliche Unversehrtheit können im eigenen Zuhause durch Smart-Health-Produkte verbessert werden: Kritische gesundheitliche Situationen, wie drohende Herzinfarkte und Stürze, können durch smarte Anwendungen frühzeitig registriert werden, etwa mithilfe von Wearables oder intelligenten Bodensensoren und Bewegungsmeldern. Die WISL hat in ihrem Positionspapier belegt, dass Smart-Health-Anwendungen dadurch einen wichtigen Beitrag für das Gesundheits- und Pflegesystem leisten: Laut einer Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) birgt der längere Verbleib von Pflegebedürftigen im eigenen Zuhause ein gesamtgesellschaftliches Einsparpotenzial von bis zu 5,2 Milliarden Euro im Jahr.
Eine stärkere Verbreitung von Smart-Health-Anwendungen und die Ausschöpfung ihrer Potenziale kann aber nur dann gelingen, wenn entsprechende politische Rahmenbedingungen geschaffen werden. Der WISL e.V. setzt sich deshalb nachhaltig für die Schaffung von Investitionsanreizen und Fördermöglichkeiten von Seiten der Politik ein. Ebenso stehen die Qualifizierung von Fachpersonal, die Regulierung von Datenschutzbestimmungen sowie die Sensibilisierung der Bürger und Bürgerinnen für die Potenziale von Smart-Living-Lösungen bei der WISL im Fokus.
Die Umstellung auf Smart-Living-Anwendungen sollte jedoch nicht erst im Alter oder Krankheitsfall geschehen. Mehr Informationen zum digitalisierten Umfeld im „mitalternden“ Zuhause, das sich über das ganze Leben hinweg an neue Bedingungen und Umstände anpassen kann, finden Sie hier.