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Kritik am Klimaschutzprogramm: WISL-Vorstand sieht Einsparpotenzial durch Smart-Living-Lösungen

30.08.23

Im neuen Klimaschutzprogramm der Bundesregierung sieht der Expertenrat für Klimafragen weiterhin eine „substanzielle Zielerreichungslücke“. Laut WISL-Vorstand Adalbert Neumann bergen Smart-Living-Anwendungen ein großes Einsparpotenzial für den Gebäudesektor – und sollten deshalb systematisch vorangetrieben werden.

Rund 130 Maßnahmen beinhaltet das Klimaschutzprogramm 2023. Diese sollen die bisherige Lücke zur Erreichung der Ziele nach dem Klimaschutzgesetz bis 2030 auf 200 Mt CO2-Äq. reduzieren. Nun hat sich jedoch der Expertenrat für Klimafragen mit Kritik zu Wort gemeldet: Das Programm der Bundesregierung werde diesen Anforderungen nicht gerecht. Berechnungen zufolge bestehe weiterhin eine „substanzielle Zielerreichungslücke“ die diesen Wert deutlich übersteige, so heißt es in einer Stellungnahme vom 22. August.

Zur Lösung des Problems sei ein konsistentes Gesamtkonzept nötig, das alle Handlungsfelder mit einberechnet. Zwar bewertet der Expertenrat etwa die Novelle im Gebäudeenergiegesetz in Kombination mit dem Wärmeplanungsgesetz als wichtiges Instrument zur Emissionsminderung, es sei jedoch „eine große Diskrepanz im Umsetzungstand und Konkretisierungsstand der im Klimaschutzprogramm 2023 enthaltenen Maßnahmen“ erkennbar.

48 Prozent des EU-weiten Energieverbrauchs entfallen auf den Gebäudesektor, ebenso wie 36 Prozent der Treibhausgasemissionen – entsprechend wichtig sind Reduktionen in diesem Bereich. Der Vorstandsvorsitzende der Wirtschaftsinitiative Smart Living (WISL) Adalbert Neumann sieht Einsparpotenziale vor allem in den Bereichen Heizung, Lüftung und Klimaregulierung. Aber auch die Aspekte Wassererwärmung und Beleuchtung, ebenso wie eine intelligente Verbrauchsflexibilisierung können Neumann zufolge einen großen Teil beitragen. Darunter etwa durch intelligente Regeltechnik, smarte Beleuchtung und Maßnahmen zur verbesserten Einbindung von Daten.

„Damit ist es möglich, Gebäude auch während des Betriebs zu steuern, zu optimieren, dadurch energieeffizient zu betreiben und gleichzeitig den Komforterwartungen der Nutzenden gerecht zu werden“, so Neumann zu den Potenzialen von Smart Living Anwendungen. „Diese Lösungen existieren bereits heute. Nun gilt es, sie systematisch voranzutreiben, um die notwendigen signifikanten CO2-Einsparungen zu realisieren.“

Energieeinsparung durch Gebäudeautomation – Ausgewählte Fallbeispiele, online verfügbar unter: https://www.smartliving-germany.de/wp-content/uploads/2022/04/2021_06_03_Studie-Gebaeudeautomation-Fallbeispiele.pdf.

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